Tue das, was du liebst und liebe das, was du tust...

Als ich mich direkt nach der Ausbildung selbständig machte, wollte ich einfach mal was Anderes. Etwas, was ich in der Ausbildung nicht gemacht habe. Irgendwas, wo ich mich neu entdecken konnte. Denn nicht jeder Fotograf fotografiert auch wirklich alles. Für mich ist bis heute noch die Architekturfotografie nicht sonderlich spannend... Aber ich finde die Fotos schön, die die anderen Fotografen machen. Nur ist es eben nichts für mich.



Also stürzte ich mich am Anfang in die Fashion und Beauty Branche. Ich fand es genial und super spannend! Die Arbeit mit einem Model von einer Modelagentur ist ganz anders und hat mir so viel Spaß gemacht. Es war neu und interessant. Immer was Neues und irgendwie waren mir keine Grenzen gesetzt. Ich konnte mich ausleben und meiner Kreativität und Kreativität des gesamten Teams den freien Lauf lassen.
Nur beinhaltete meine Kreativität zu dem Zeitpunkt keine Hochzeiten oder Baby Shootings etc. Ich habe zwar alles gerne gemacht, aber nichts so gerne wie das für mich neu entdeckte Gebiet "Mode"... Warum eigentlich?



Ein Jahr später habe ich meinen wundervollen Mann geheiratet und musste mich vorher natürlich selber zum ersten Mal mit dem Thema Hochzeit und Hochzeitsfotograf auseinander setzen. Als ich noch in der Ausbildung war, stand ich immer nur hinter der Kamera bei einer Hochzeit und habe mich nie selber mit dem Thema beschäftigt. Und jetzt stand ich auf der anderen Seite. Ich war eine Braut und somit ein Kunde.


Überraschenderweise musste ich nicht lange suchen, bis ich ihn fand - unseren Hochzeitsfotografen. Ich war mir sicher, dass er der perfekte Fotograf für meine Hochzeit ist - Andrey Balabasov. Vor und an unserem Hochzeitstag hatte ich das vollste Vertrauen in ihn, denn wir lernten uns vorher kennen und wussten, dass uns ein toller Mensch und Fotograf an unserem Hochzeitstag begleiten würde. Er erzählte uns bei dem Treffen, wie er auf einer Hochzeit vorgeht und was in seinen Augen wichtig ist. Daher hatte ich ab dem Zeitpunkt absolut nichts, woran ich hätte zweifeln können. Er war unser Mann :)



Dann kam endlich unser großer Tag... Unsere Hochzeit! :) Andrey war von ganz früh an schon dabei und hat uns den ganzen Tag begleitet. Ich erinnere mich nur zu gut daran, wie er während der Feier das eine oder andere super Bild machte, zu uns kam und uns das Foto auf der Kamera mit einem breiten Lächeln im Gesicht präsentierte. Da ging ihm, aber auch mir, das Herz auf... Und in diesem Moment traf es mich... Mir wurde klar, dass man als Hochzeitsfotograf glückliche Menschen fotografieren kann! Man fotografiert echte und glückliche Menschen. Echte Emotionen. Es ist eben alles echt... Was tat ich denn da eigentlich?



Ja, ich hatte in Mode etwas gefunden, was mir super viel Spaß machte. Aber auf einmal wurde mir klar, dass ich doch auch auf Hochzeiten Spaß haben kann. Und auch daran, tolle Familien und Paare auf ihren Wegen zu begleiten! Denn dann darf ich glückliche Menschen fotografieren, ihren Tag und ihre Geschichte für immer festhalten und sie mit meinen Fotos glücklich machen. Wie schön das doch sein muss! Ich will es! Es stand fest, ich will es! Aber jetzt auf meine Art.

















Im selben Jahr noch nahm ich meine erste Hochzeit als selbständige Fotografin an und das mit Erfolg.
Es machte mir tatsächlich Spaß und die Kunden waren zufrieden! Auch wenn ich natürlich vorher super nervös war, denn jetzt trug ich die ganze Verantwortung für all das, was ich machte. Aber es fühlte sich eben richtig an. Nach der ersten Hochzeit kamen weitere Anfragen, über die ich mich riesig freute. So durfte ich im letzen Jahr einige Brautpärchen an ihrem schönsten Tag begleiten und bin super dankbar dafür, dass ich dabei sein und zahlreiche schöne Momente festhalten durfte.



In diesem Jahr kamen auch viele andere Shootings dazu. Shootings mit Babys, Schwangeren, Familien, Pärchen. Und all das machte mir viel mehr Spaß als früher. Woran lag das bloß? Bin ich erwachsen geworden? Oder vielleicht ist es das, dass ich es jetzt auf meine Art mache? Mit meiner eigenen Handschrift? Oder ist es eine Mischung aus allem? Wahrscheinlich schon... Ich habe wundervolle Kunden, die wegen meiner Art als Fotograf aber auch als Mensch zu mir kommen. Mit vielen bleiben wir im Kontakt, weil wir uns einfach so gut verstehen. Die Chemie zwischen meinen Kunden und mir stimmt. Es ist unglaublich, wie viel Spaß so etwas machen kann!



So fand ich zu dem, was ich heute mache. Im letzten Jahr, habe ich vielleicht nur ein Mode Shooting gemacht. Am Anfang dachte ich, es würde mir fehlen. Aber irgendwie ist dieses Gefühl absolut nicht mehr da. Mir fehlt es nicht mehr, obwohl mir ein Fashion Shootings auch jetzt noch sicher Spaß machen würde. Aber ich will es nicht mehr. Meine Kunden bringen mir emotional einfach so viel mehr, dass ich es mir nicht mehr weg denken kann und will es auch gar nicht. Es ist echt. Die Menschen sind echt. Die Momente, für die sie mich brauchen, sind echt. Ich fühle mich da wohl, wo ich jetzt bin.

Habe ich meine Nische gefunden? Ja, ich glaube schon.

Zumindest fühlt sich der Weg, den ich jetzt gehe, richtig an....


Babybauch, Lagerfeuer und Marshmallows. Nein, doch keine Marshmallows!

Sieht diese Mami nicht wunderschön aus? :) Die liebe Regina durfte ich am Anfang ihrer Schwangerschaft kennenlernen und freute mich sehr, als sie mich später fragte, ob ich nicht mit ihr und ihrem Mann Jimmy ein Baby Bauch Shooting machen möchte. Klar! Und wie ich das möchte!

Wir haben schon lange im Voraus über eine Idee gesprochen, ein Lagerfeuer zu machen. Regina wollte dazu Marshmallows mitnehmen und sie über dem Feuer halten. Als wir bei der Location angekommen sind, haben wir festgestellt, dass der gepackte Korb mit allen nötigen Dingen für unser Vorhaben wohl doch Zuhause geblieben sein muss. Vermutlich hätte sich jede andere Frau darüber aufgeregt, ganz egal, ob sie selber oder ihr Mann den Korb vergessen hat. Aber nein, Regina stand vor dem fast leeren Kofferraum, sah zu uns auf, zuckte mit den Schultern und sagte "Dann haben wir eben keine Marshmallows mit. Schatz, kannst du schnell zu einem Laden fahren und noch was holen?"

Während der Jimmy sich auf die Suche nach Marshmallows im nächsten Supermarkt machte, haben wir versucht ein Lagerfeuer zu machen. Und das mit Erfolg! Als wir am Ufer zu der geplanten Stelle gingen, lagen überall Grillanzünder rum, die für uns sehr hilfreich waren. Denn unsere haben wir ja Zuhause vergessen. Was für ein Zufall!
Die Frauen können wohl ein Lagerfeuer selber machen, liebe Männer! Lasst nur die Grillanzünder überall rum liegen! Den Rest machen wir schon! :)

Der Jimmy kam ohne Marshmallows wieder, denn es gab keine mehr. Hatte aber dafür Kekse und Donuts dabei. Es sollten wohl keine Marshmallows an dem Tag sein :) Da jetzt alle beide da waren, legten wir mit dem Shooting los. An dem Abend gab es so ein schönes Licht! Ich hätte Stundenlang weiter fotografieren können, aber da wäre die Sonne vermutlich schon längst weg... Das Shooting war so schön entspannt, ich merkte die Zeit gar nicht mehr. Wie Regina danach sagte, es war weniger wie ein Shooting und mehr wie ein Treffen mit Freunden... So empfand ich das auch und so war es wirklich.

Danke euch dafür, dass ich bei diesem wichtigen Punkt eures Lebens dabei sein durfte und herzlichen Glückwunsch zu eurem Baby!!!